Was hast du in Bolivien gemacht?
Ich habe dort als Freiwillige in einem Projekt mitgearbeitet, das sich der sozialen Straßenarbeit, Bildungs- und Gesundheitsförderung von Schuhputzerinnen und Schuhputzern und deren Familienangehörigen widmet.
Mit welcher Motivation bist du damals weltwärts gegangen?
Ich wollte vor Beginn meines Studiums noch etwas anderes machen, eine sinnvolle Tätigkeit und mich zum Wohl anderer Menschen einbringen. Natürlich wollte ich auch ein Jahr in einem anderen Land leben und Erfahrungen im Ausland und außerhalb des Elternhauses sammeln.
Und was denkst du heute darüber?
Ich würde, auch rückblickend, jedem einen Freiwilligendienst ans Herz legen, ob im In- oder Ausland. Sich ein Jahr lang zu engagieren, sich über entwicklungspolitische Zusammenarbeit und das Funktionieren der Gesellschaft Gedanken zu machen, ist für alle nur von Vorteil.
Engagierst du dich nach deiner Rückkehr (weiter) im entwicklungspolitischen Bereich?
Ich bin nach wie vor Mitglied bei meiner Entsendeorganisation und war zeitweise dort auch im Vorstand. Die Zusammenarbeit mit anderen ehemaligen Freiwilligen gefällt mir sehr und hat enge Freundschaften hervorgebracht.
Auf welche Weise hat dich dein Freiwilligendienst geprägt?
Persönliche Probleme in größerem Kontext zu betrachtet und damit zu relativieren.
Welches Erlebnis wird dir nie aus dem Kopf gehen?
Bolivianisch heiraten und beerdigen – sehr intensiv, sehr anders.
Was machst du heute (Beruf/Studium/Ausbildung etc.)?
Ich befinde mich kurz vor der Approbation zur Ärztin.
Und wenn du nicht weltwärts gegangen wärst – was würdest du wohl heute machen?
Ich hätte wohl auch Medizin studiert – allerdings wohl aus weniger humanitärer Perspektive und mit weniger Schwerpunkt auf Global Health.
Alle Fotos zu diesem Beitrag von Laura Meltzer.