In welchem Land warst du und was hast du dort gemacht?
Ich habe in Kyela in der Mikrofinanzierungsbank Tujijenge Microfinance an einem Solarprojekt mitgewirkt
Mit welcher Motivation bist du damals weltwärts gegangen?
Ich wollte verstehen, wie Menschen außerhalb Europas denken und handeln und warum es so große Unterschiede zwischen einem Leben in Deutschland und anderswo auf der Welt gibt.
Und was denkst du heute darüber?
Heute denke ich, dass mir das Jahr in Tansania auf jeden Fall geholfen hat, mich in andere Denkweisen hineinzuversetzen und andere Lebensweisen besser nachzuvollziehen.
Engagierst du dich nach deiner Rückkehr (weiter) im entwicklungspolitischen Bereich?
Ich bin bei FUGE, der Organisation ehemaliger weltwärts-Freiwilliger meiner Entsendeorganisation aktiv und bin immer froh, wenn ich neuen Leuten von meiner Zeit in Tansania erzählen kann.
Auf welche Weise hat dich dein Freiwilligendienst geprägt?
Ich gehe mit offeneren Augen durchs Leben und verurteile Menschen weniger schnell.
Welches Erlebnis wird dir nie aus dem Kopf gehen?
Als mich ein Arbeitskollege um Geld bat, ich ihm sagte, ich könne ihm nicht einfach so Geld geben nur weil ich weiß und damit reich bin, und er mir antwortete: »Ich frage dich doch nicht als Weißer, ich frage dich als Freund«. Da habe ich bemerkt, dass ich wirklich angekommen und akzeptiert war.
Was machst du heute?
Ich promoviere in Materialphysik an der Universität Münster
Und wenn du nicht weltwärts gegangen wärst – was würdest du wohl heute machen?
Der Gedanke an ein Physikstudium kam mir bereits vor dem Jahr, daher vermutlich dasselbe – aber mit etwas weniger Lebenserfahrung
Alle Fotos zu diesem Beitrag von Jan Kristen Prüßing.